Bei einer Rohrverstopfung greifen viele Menschen als Erstes zu chemischen Rohrreinigern aus dem Supermarkt. Sie versprechen schnelle Hilfe, sind günstig und scheinbar unkompliziert. Doch in der Praxis richten diese Mittel oft mehr Schaden an, als sie tatsächlich Nutzen bringen. Vor allem langfristig können sie zu ernsthaften Problemen führen.
Kurzfristige Wirkung, langfristige Schäden
Chemische Rohrreiniger arbeiten meist mit stark ätzenden Substanzen. Diese sollen Ablagerungen wie Fett, Haare oder Seifenreste auflösen. Häufig wird dadurch jedoch nur die Oberfläche der Verstopfung angegriffen. Das Rohr ist kurzfristig wieder durchlässig, die eigentliche Ursache bleibt jedoch bestehen.
Gleichzeitig greifen die aggressiven Inhaltsstoffe das Rohrmaterial an. Besonders ältere Leitungen aus Gusseisen, Ton oder Kunststoff reagieren empfindlich. Mit der Zeit kann es zu Korrosion, Materialermüdung oder sogar zu Undichtigkeiten kommen.
Gefahr für Mensch und Umwelt
Ein weiterer Nachteil chemischer Rohrreiniger ist das Risiko für die Gesundheit. Beim Einfüllen entstehen oft giftige Dämpfe, die Augen und Atemwege reizen können. Spritzer auf Haut oder Kleidung führen nicht selten zu Verätzungen. Gerade in schlecht belüfteten Badezimmern oder Kellerräumen ist die Gefahr hoch.
Auch für die Umwelt sind diese Mittel problematisch. Die Chemikalien gelangen über das Abwasser in Kläranlagen und belasten dort Reinigungsprozesse. Nicht alle Stoffe lassen sich vollständig abbauen, was langfristig negative Auswirkungen auf Gewässer haben kann.
Verschlimmerung statt Lösung
In vielen Fällen verschärfen chemische Rohrreiniger das eigentliche Problem. Wird die Verstopfung nicht vollständig gelöst, verhärtet sie sich durch die chemische Reaktion sogar noch. Für eine spätere professionelle Reinigung bedeutet das mehr Aufwand und höhere Kosten.
Zudem können sich Rückstände im Rohr absetzen und den Durchfluss dauerhaft einschränken. Besonders in Mehrfamilienhäusern erhöht sich dadurch das Risiko von Rückstaus und Folgeschäden.
Problematisch bei Altbauten und Mehrfamilienhäusern
In Altbauten mit älteren Rohrsystemen sind chemische Reiniger besonders riskant. Die Leitungen sind oft bereits angegriffen oder weisen kleine Risse auf. Chemikalien können diese Schwachstellen weiter beschädigen. In Mehrfamilienhäusern kommt hinzu, dass aggressive Mittel auch benachbarte Leitungsabschnitte betreffen und Probleme in anderen Wohnungen verursachen können.
Professionelle Rohrreinigung als sichere Alternative
Moderne Rohrreinigungsbetriebe setzen auf mechanische und schonende Verfahren. Hochdruckspülungen, elektromechanische Reinigung oder Kamerainspektionen beseitigen Verstopfungen gründlich, ohne das Rohrmaterial zu schädigen. Gleichzeitig wird die Ursache des Problems erkannt und nachhaltig behoben.
Diese Methoden sind nicht nur effektiver, sondern auch deutlich sicherer – für Mensch, Rohrsystem und Umwelt.
Kanalheld21 Empfehlung
Chemische Rohrreiniger wirken auf den ersten Blick praktisch, verursachen jedoch häufig langfristige Schäden an Rohrleitungen und Umwelt. Wer wiederkehrende Verstopfungen oder empfindliche Rohrsysteme hat, sollte auf diese Mittel verzichten. Eine fachgerechte Rohrreinigung ist die nachhaltigere Lösung und schützt vor teuren Folgeschäden.